Eine moderne Stadtgärtnerei
Mehr als nur ein reiner Produktionsbetrieb
Die Stadtgärtnerei ist ein wichtiger Bestandteil des Eigenbetriebes und produziert die im Stadtgebiet benötigte Sommer- und Winterbepflanzung. Die Aufgaben und das Sortiment der Stadtgärtnerei haben sich jedoch in den letzten Jahren unter anderem durch den Einfluss der Bundesgartenschau Koblenz 2011 sowie aufgrund des Kostendrucks und erforderlicher betrieblicher Umstrukturierungen gewandelt. Aus einem ehemals reinen Produktionsbetrieb hat sich die Stadtgärtnerei heute zu einem Dienstleister für alle Betriebsteile entwickelt.
Die Stadtgärtnerei wird zurzeit von einem Gärtnermeister und sechs Gärtnerinnen und Gärtnern (2 Ausbilder, 1 Gärtnerin in der Produktion und 3 Gärtner/innen für das mobile Grün) bewirtschaftet. Ergänzt wird der Personalstamm um 14 Auszubildende im Beruf Gärtner, die in alle Aufgaben der Gärtnerei mit eingebunden werden.
Zu den Hauptaufgaben gehören heute:
- Die Produktion des Wechselflors (Vermehrung und Anzucht von saisonalen Pflanzen)
- Produktion von Stauden und Bodendeckern für die städtischen Grünanlagen und Friedhöfe
- Ausbildung der Gärtner/innen in den Fachrichtungen Zierpflanzenbau und Garten- und Landschaftsbau
- Übernahme der Grabpflege von erhaltenswerten Grabstätten sowie der Gräber von Ehrenbürgern und ehemaligen Bürgermeistern
- Konzeption und Betreuung des mobilen Grüns (im Rahmen einer Neukonzeption des mobilen Grüns wurden Beton-Blumenkübel reduziert und alternative Begrünungen mit Laternenbegrünung, großen Kübelpflanzen in Weinfässern, Blütensäulen etc. geschaffen)
- Dekorationen bei Großveranstaltungen in der Stadt
- Übernahme von eigenverantwortlich zu betreuenden Flächen, insbesondere im Rahmen der Ausbildung (z.B. Planung, Pflanzung und Pflege des Wechselflors auf dem Friedrich- Ebert-Ring)
- Prüfungsbetrieb für Gärtner bei Zwischen- und Abschlussprüfungen
Die moderne Stadtgärtnerei - Das Projekt Orangeriepflanzen vor dem Kurfürstlichen Schloss
Anfang des Jahres 2014 haben die Freunde der Bundesgartenschau Koblenz 2011 e.V. mit Hilfe von Spendern und der Unterstützung des Eigenbetriebes Grünflächen-Bestattungswesen das Projekt „Orangeriepflanzen vor dem Kurfürstlichen Schloss“ begonnen. Die Mittelachse vor dem Schloss soll Stück für Stück nach historischem Vorbild wieder mit Orangeriepflanzen gestaltet werden.
Mit dem Projekt wurde die Gärtnerei unter Leitung von Herrn Winfried Mathy betraut. Anfänglich standen Recherchearbeiten im Vordergrund, da die Orangeriepflanzung möglichst entsprechend der Zeithistorik um 1850 umgesetzt werden sollte. Die Gärtnerei recherchierte die exotischen Pflanzenarten Granatapfel, Feige und verschiedene Zitrusarten. Neben den Pflanzenarten wurden zwei Pflanzkübelmodelle aus Holz ausgewählt, die den damaligen Zier- und Repräsentationsansprüchen an Orangeriepflanzungen Rechnung tragen.
Die Finanzierung des Projektes erfolgt über zweckgebundene Spenden, die durch die Freunde der Bundesgartenschau Koblenz 2011 e.V. generiert werden. Die ersten Spenden machten es möglich, dass nach der Pflanz- und Kübelauswahl bereits Preisangebote eingeholt werden konnten.
Mit den Angeboten wurden durch den Pflanzenlieferanten Bilder der Pflanzenbestände eingereicht, so dass hinsichtlich Größe und Wuchsform eine Vorauswahl getroffen werden konnte. Die abschließende Auswahl der Einzelpflanzen fand schließlich in der Gärtnerei des Lieferanten statt.
Nach Ankunft der Pflanzen in Koblenz wurden diese durch die Stadtgärtnerei mit einer speziellen Erdmischung in die Holzkübel eingepflanzt. Ein erster fachlicher Rückschnitt und die Gewöhnung an das Koblenzer Klima folgten, da die Aufstellung der Orangeriepflanzung zur Saisoneröffnung der Koblenzer Gartenkultur am 27. April geplant war.
Pünktlich zum Termin konnte das Team um Herr Mathy den ersten Abschnitt der Gestaltung mit Orangeriepflanzen auf der Schlossmittelachse fertig stellen. Die Pflanzen wurden im Rahmen der Saisoneröffnung gemeinsam mit den Spendern begrüßt und die Holzkübel mit einem Spenderschild versehen.
Die dauerhafte Pflege der Orangerie wird durch die Stadtgärtnerei sichergestellt. Im Zwei-Tages-Rhythmus werden die Pflanzen angefahren und auf Vandalismusschäden geprüft sowie bei Bedarf gegossen, gedüngt und geschnitten.
Nach der Saison, wenn die Temperaturen zu sinken beginnen, werden die Pflanzen der Orangerie zur Überwinterung zurück in die Stadtgärtnerei gebracht. In den Gewächshäusern überdauern die Pflanzen bei entsprechenden Temperaturen und weiterführender Pflege den Winter bis zum nächsten Frühjahr.