Eigenbetrieb der
Stadt Koblenz
Grünflächen- und
Bestattungswesen
Grünflächenwesen

Mehr Blüten für Koblenz

Die Farbtupfer fallen sofort auf: Wo bislang Rasen wuchs, blühen inzwischen an vielen Stellen der Stadt bunte Blumen. So erfreuen sich Menschen und Insektenwelt gleichermaßen an dem jahreszeitlich wechselnden Erscheinungsbild. Wildblumenwiesen sehen schön aus und sorgen an immer mehr Standorten für Lebensraum und Nahrung für Insekten und Vögel in der Stadt. Hochwertige Staudenbeete auf dem Friedrich-Ebert-Ring sind ein echter Hingucker auf der Hauptverkehrsstraße. Das Interesse der Koblenzer steigt, ebenfalls für die Insektenwelt zu tun. So gibt es immer mehr Patenschaften für Baumbeete und Nachfragen nach geeigneten Samenmischungen sowie nach Tipps für sonnen- und trockenheitstolerante Stauden für den eigenen Garten.

Staudenbeete Friedrich-Ebert-Ring

Der Friedrich-Ebert-Ring wird immer bunter: Auf der Grünanlage mitten in der Stadt ergänzen seit 2019 Stauden, Gräsern und Sträuchern die bereits seit langen bestehenden Wechselflorbeete. Die dauerhaften Staudenbeete sollen langfristig zur Luftreinhaltung und Verbesserung des Stadtklimas beitragen. Bienen, Schmetterlinge und Co. haben die mehrjährigen Pflanzen auf dem Mittelstreifen der Straße längst entdeckt. 

Die Stadtgärtner haben trockenheitsresistente Pflanzen mit einer langen Blütezeit ausgewählt, die von Insekten angeflogen werden. Zudem punkten die Beete mit abwechslungsreicher Blatt- und Höhenstrukturen. Die Umgestaltung erfolgt nach einer Anregung aus der Politik und basiert auf einem Stadtratsbeschluss zur Intensivierung der Bepflanzung auf dem Friedrich-Ebert-Ring aus dem vergangenen Jahr.

Eine Pflanzliste mit den verwendeten Stauden finden Sie HIER

Wildblumenwiesen im gesamten Stadtgebiet

Der Eigenbetrieb Grünflächen – und Bestattungswesen verwendet seit 2018 unterschiedliche Wildkräuter-Samenmischungen, um Rasen in Blühflächen umzuwandeln. Ziel ist es, den Rückgang von Insekten im Stadtgebiet zu stoppen. Der Stadtrat hatte im Mai 2019 einstimmig einen Katalog von Maßnahmen beschlossen. Standorte sind unter an anderem auf einer Wiese vor dem Bundeswehrzentralkrankenhaus in Metternich, in der Rüsternallée auf der Karthause, in der Josef-Funken-Straße und dem Globus-Kreisel in Bubenheim, sowie entlang der Hans-Böckler-Straße bis zum Wallersheimer Kreisel und in der Johann-Frank-Straße. Wie sich die Wildkräutereinsaaten weiterentwickeln und wie aufwendig die Mäharbeiten und der Erhalt der Flächen sein werden, wird sich zukünftig zeigen

Beispiel: Wildblumenstreifen Schlachthofstraße

Rosa und roter Mohn, blaue Kornblumen und violette Wiesenflockenblumen stehen derzeit auf dem Mittelstreifen der Schlachthofstraße in voller Blüte. Die bunte Farbenpracht zwischen Blücherstraße und Kurt-Schumacher-Brücke begeistert Pendler und Insektenwelt gleichermaßen. Eingesät wurden die 32 unterschiedlichen Wildkräuterarten im Oktober 2019 durch den Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen.

Die Blumenwiesen werden den Standorteigenschaften entsprechend angelegt. In der Schlachthofstraße frästen die Gärtner im vergangenen Herbst auf der Rasenfläche rechts und links neben den Bäumen außerhalb des Wurzelraumes, planierten die Fläche und brachten Samen einer salzverträglichen Mischung aus. Die Feuchtigkeit der Wintermonate kam dem Aufwuchs der Einsaat zu Gute, somit haben sich die Pflanzen gut entwickelt. Während im März und April ein niedriger Saum in Hellblau und Flieder blühte, dominieren derzeit höhere Pflanzen in Rosa und Dunkelblau.

Regelmäßiges Mähen ist nötig

Auch wenn roter Mohn, blaue Kornblumen und weiße Margeriten noch blühen -  die Wildblumenwiesen zum Beispiel auf den Rheinauenwiesen auf dem Oberwerth und in der Aachener Straße in Rübenacher Straße müssen dennoch zu Beginn des Sommers gemäht werden. Dann werden die Kräuter mit einem Balkenmäher bis auf zehn Zentimeter heruntergeschnitten. Das ist eine wichtige Arbeite, um die Artenvielfalt der ausgesäten Flächen dauerhalt zu erhalten.

Damit die Gräser mit der Zeit nicht überhandnehmen, ist ein früher Schnitt zwischen Ende Mai und Anfang Juni nötig. Er nimmt den Gräsern viel von ihrer Wuchskraft und sorgt für ausreichend Licht für die konkurrenzschwächeren Blumen in der Wiese. Zwar haben dann einige Arte noch keinen Samen gebildet, doch blühen sie im Laufe des Sommers erneut. Die Samen reifen im Spätsommer aus, weshalb der zweite Schnitt nicht vor Anfang September erfolgen wird. Auf diese Weise wird versucht die Arten in der Wiese zu erhalten. Ziel ist eine ausdauernde Gräser- und Wildkrautgemeinschaft.

Die Blumenwiesen sind auf den Einfluss des Menschen angewiesen: Ihr Artenreichtum bleibt nur durch ein- bis dreimaliges mähen pro Jahr erhalten. Ansonsten geht die Vielfalt ebenso verloren wie durch Düngung oder zu häufiges Mähen. Die Gärtner greifen bei der Pflege auf traditionelles Wissen der Bauern zurück, das Abschnittsweise mähen, damit die Tierwelt nicht komplett ihre Nahrungsgrundlage und den Lebensraum an diesem Standort verliert. Das Schnittgut bleibt zudem noch einige Tage zum Trocknen auf der Fläche liegen. So können – wie beim Heu machen – Samen ausfallen und die tierischen Wiesenbesucher wie Falter, Bienen und andere Insekten auf die noch nicht gemähten Bereiche übersiedeln.